Die bösgläubige Bank – und die Verwirkung des Widerrufsrechts des Darlehensnehmers

Dass die Bank davon ausging oder ausgehen musste, der Darlehensnehmer habe von seinem Widerrufsrecht keine Kenntnis, schließt entgegen der Rechtsmeinung des Oberlandesgerichts Stuttgart1 eine Verwirkung nicht aus2.

Gleiches gilt für den Umstand, dass der Darlehensgeber „den mit dem unbefristeten Widerrufsrecht verbundenen Schwebezustand selbst herbeigeführt“ hat, weil er eine ordnungsgemäße Widerrufsbelehrung nicht erteilt hat3.

Bundesgerichtshof, Urteil vom 15. Mai 2018 – XI ZR 199/16

  1. OLG Stuttgart, Urteil vom 05.04.2016 – 6 U 145/15[]
  2. BGH, Urteil vom 10.10.2017 – XI ZR 443/16, WM 2017, 2248 Rn. 26; BGH, Beschluss vom 23.01.2018 – XI ZR 298/17, WM 2018, 614 Rn. 17[]
  3. BGH, Urteil vom 10.10.2017, aaO Rn. 26; BGH, Beschlüsse vom 23.01.2018 aaO Rn. 18; und vom 07.03.2018 – XI ZR 298/17[]