Die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs zur Rechtswidrigkeit der Erhebung von Bearbeitungsgebühren bei privaten Darlehensverträgen ist nach Ansicht des Verwaltungsgerichts Berlin nicht auf Darlehen der öffentlichen Wohnungsbauförderung übertragbar.
In dem beiden hier vom Verwaltungsgericht Berlin entschiedenen Verfahren hatten die beiden Darlehensnehmer auf Erstattung der von der Investitionsbank Berlin (IBB) erhobenen Verwaltungskostenbeiträge geklagt.
Im Namen des Landes Berlin bewilligte die IBB den Klägern per Bescheid im Mai 1996 einen Zinszuschuss i.H.v. 6, 57 v.H. p.a. aus öffentlichen Mitteln zu einem IBB-Baudarlehen für die Errichtung eines Einfamilienhauses. Die Bewilligung erfolgte unter Bezugnahme auf die Eigentumsförderungssätze 1993 und unter der Bedingung des Abschlusses eines Darlehensvertrages. Die Kläger nahmen das subventionierte Darlehen in Anspruch. Sowohl die Eigentumsförderungssätze 1993 als auch der Darlehensvertrag sahen vor, dass die IBB einen Verwaltungskostenbeitrag von 0, 6 v.H. p.a. erhebt.
Im Zeitraum 31.12 1997 bis 31.01.2014 bezahlten die Kläger daher Verwaltungskostenbeiträge i.H.v. 18.220, 38 Euro. Diese forderten sie zurück, nachdem der Bundesgerichtshof im Jahre 2011 die Erhebung von Bearbeitungsgebühren bei privaten Darlehensverträgen für rechtswidrig erklärt hatte. Mit ihrer Klage machten die Kläger geltend, die im Darlehensvertrag vereinbarte Pflicht zur Zahlung von Verwaltungskostenbeiträgen sei unwirksam.
Das Verwaltungsgericht Berlin wies die Klage ab. Die Kläger könnten die Rückzahlung entrichteter Verwaltungskostenbeiträge nicht verlangen, weil die Verpflichtung zu deren Zahlung sich bereits aus dem bestandskräftig gewordenen Bewilligungsbescheid ergebe. Auf die Wirksamkeit der vertraglichen Vereinbarung komme es daher nicht an.
Verwaltungsgericht Berlin, Urteil vom 21. Januar 2015 – VG 7 K 400.2014